Zum Inhalt springen

Landwirte sagen Disteln den Kampf an

Im Namen der Feldlerche

Beide Landwirte halten Disteln in der Hand und zeigen zufrieden ihre Beute.
Beide Landwirte halten Disteln in der Hand und zeigen zufrieden ihre Beute.
© Simon Dauer
Mit Hacke und Spaten wandern Friedbert und Erwin Weiß über einen fünf Meter breiten Feldstreifen. Unterstützt wurden die beiden vom 18jährigen Simon Dauer, der seine Freizeit nach dem digitalen Berufsschule-Homeschooling im Sinne des Naturschutzes verbrachte.

Die Fläche wurde im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens Seubersdorf aus der Bewirtschaftung genommen und als Blühfläche für die Feldlerche vorgesehen.
Leider gab es bei der Umsetzung einige Startschwierigkeiten:
Die Maßnahmen stießen anfangs bei vielen Beteiligten auf Unverständnis nach dem Motto: „Feldlerchen hatten wir schon immer, warum sollen wir jetzt was für sie tun?“.
Die Neuverteilung der landwirtschaftlichen Flächen nahm viel Zeit in Anspruch, der Abstimmungsprozess zwischen den Behörden zur richtigen Saatgutmischung zog sich in die Länge und das erforderliche gebietseigene Saatgut (Ursprungsgebiet 14) war nicht in ausreichender Menge verfügbar. Zu guter Letzt machte das trockene Wetter einen Strich durch die Rechnung und verhinderte auf der Jurahochfläche die Einsaat. Vom Zeitpunkt der bisherigen Bewirtschaftung bis zur tatsächlichen Ansaat vergingen deshalb mehrere Jahre. In dieser Zeit lagen die Flächen brach. Ruderalpflanzen wie Brennnessel, Distel und Co hatten leichtes Spiel.
Bei einem Ortstermin im Herbst 2020 diskutierten MitarbeiterInnen vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberfranken mit den Landwirten das weitere Vorgehen. Auf den bereits als Landschaftspflegeflächen ausgewiesenen Feldstreifen sollte das Unkraut nicht mittels „Spritzen“ bekämpft werden. Je nach Zustand der Fläche wurden unterschiedliche Vorgehensweisen festgelegt.
Es wurde zwischen händischer Unkrautentfernung und einem Flächenumbruch mit Neuansaat abgewogen.
Auf einigen Flächen sagten die Landwirte den Disteln bereits den Kampf an - mit mühseliger Handarbeit oder einem gut gewählten Schnittzeitpunkt . „Nicht gerade die Methode der heutigen Landwirtschaft“ betonten Friedbert und Erwin Weiß.

Umso mehr freute sich das ALE und der Feldlerchenbeauftragte der TG Bernhard Dauer, der schon vor längerer Zeit eine Ausgleichsfläche in seine Obhut und Pflege genommen hatte,
über diesen persönlichen Einsatz im Namen der Feldlerche.
Vorherige Neuigkeit Nächste Neuigkeit