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Wieder wilder werden

Vom Reitplatz zur grünen Wildnis

Drei Vertreter vom Zusamhof zeigen ihr artenreiches Biotop
Andreas Bauhof, Alexandra Khalili und Pascal Deuber (v.l.n.r.) vom Zusamhof in Ziemetshausen verwandelten einen ehemaligen Reitplatz mit Unterstützung der Initiative „FlurNatur“ in ein artenreiches Biotop.
© Dieter Jehle
Der Natur wieder mehr Raum geben – genau das wünschen sich die Mitglieder der GbR „Zusamhof“, die im Zusamtal in Ziemetshausen leben. Die GbR Zusamhof sind drei Familien, die auf einem ehemaligen Reiterhof die ökologisch ausgerichtete „Gemeinschaft Zusamhof“ gegründet haben und die noch am Wachsen ist. „Wir wollen der Natur ein Stück zurückgeben. Früher war hier ein Reitplatz – jetzt wollen wir ein Biotop entstehen lassen.“, erzählt Alexandra Khalili.

Zunächst entsiegeln
Gemeinsam mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben wurde besprochen und getüftelt, wie sich die stark versiegelte, mehrschichtig aufgebaute Fläche in einen Rückzugsort für heimische Tier- und Pflanzenarten verwandeln kann.
Dafür wurden die rund 1000 m² entsiegelt und der Aufbau des Reitplatzes durch Humus ersetzt.

Bestehende Vegetation als Vorbild
In direkter Nähe verläuft die Zusam mit ihrer typischen Begleitvegetation. Diese wird auch bei der Maßnahme im Zusamhof aufgegriffen: So finden u.a. Erle, Stieleiche und Esche, Wald-Geißbart und Beinwell ihren Weg auf den ehemaligen Reitplatz. Im tiefsten Bereich ist durch Lehmeinschlag eine Feuchtmulde zur Wasserretention entstanden. Bei Regen sammelt sich dort das Oberflächenwasser und wird zum Feuchtbiotop.

Streuobst für die Zukunft
„Früher waren hier mal viele Streuobstwiesen“, erzählt Pascal Deuber beim Beratungstermin und deutet auf die umliegenden Flächen, auf denen nur noch vereinzelt Bäume stehen, „das würden wir hier auch gerne wieder mit aufnehmen.“ So hat in einem anderen Teil der Fläche auch dieses Element seinen Platz gefunden. Die neuen Obstbäume sollen in Zukunft Nahrung für Insekten und Nistmöglichkeiten für Höhlenbrüter bieten. Bis die Bäume einmal so weit sind, wird die Maßnahme durch Nisthilfen ergänzt.

Fördermöglichkeiten über "FlurNatur"
Auf geringer Fläche ist so eine Vielfalt an Lebensräumen für die lokal heimische Flora und Fauna entstanden. Genau solche Flächen sind es, die die Landschaft so dringend benötigt. Nur durch ausreichend Lebens- und Rückzugsräume und Wanderkorridore kann der genetische Austausch und damit die Artenvielfalt erhalten werden. Projekte wie dieses können vom Amt für Ländliche Entwicklung über die Initiaitve „FlurNatur“ mit einer Förderung von bis zu 75% der Baukosten unterstützt werden.
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